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047 Südkorea 1 / South Korea 1

Südkorea 1  (25. August –

12. September 2017)

(geschrieben von Flinke Feder am 3. November 2017 redigiert vom grün gefiederten Papageienvogel mit drei Buchstaben; dem Ara)

(Die Red.) Geschätzte Leser des Reisemagazins „Leise Reisen„. Wir berichten in diesem Artikel von der Solatrike II Reise durch Südkorea, von der Ankunft in Incheon, der Fahrt nach Seoul und dem Aufenthalt in Seoul.

Flinke Feder (FF): Du bist heil in Südkorea angekommen. Konntest Du gleich Dein Solatrike am Hafen in Empfang nehmen?

South Korea 1 (August 25. – September 12. 2017)

(Written by Power Pen on November 3, 2017 edited of the Green-feathered Parrot bird Macaw)

(Editorial) Dear readers of the travel magazine „Gravel travel“. We report in this article of the Solatrike II trip through South Korea from the entering at Incheon, the drive to Seoul and the stay in Seoul.

Power Pen (PP): You have arrived safely in South Korea. Could you get your Solatrike at the port?


Bild:Seoul, Seoultower, Südkorea,

David Brandenberger (DB): Wo denkst Du hin? Weil ich am Freitagnachmittag angekommen bin, haben wir den zustän-digen Typen nicht mehr erreicht. Also wechselte ich erst ein-mal das Chinesische Geld, da nichts aus dem Automaten kam und fuhr per Taxi zum Gästehaus. Regina, eine Bekannte des Gastgebers, telefonierte dann mit dem Hafen und gab mir noch weitere Tipps. Am Wochenende lief nun nichts und ich versuchte fast vergebens an x Bankomaten Geld heraus zu lassen. Beim achten Automaten gab es etwas, aber dann war Schluss. Schon wieder! Die Kreditkarte funktionierte gar nicht. Klar passiert sowas immer am Wochenende, wenn die Banken zu sind.

FF: Hast Du wenigstens eine neue SIM-Karte fürs Telefon bekommen?

DB: Auch das nicht. Mein Telefon sei zu alt, also musste ich ein neues organisieren, aber kein Mitarbeiter der hundert Tele-fonläden konnte englisch oder sonst was. Da nützten meine sechs Sprachen auch nicht weiter. Der Gastgeber hat mir dann ein Second Hand-Smartphone vermittelt. Nun ist mein Telefon klüger als ich.

FF: Was hast Du wegen der Bankkarten unternommen?

DB: Ich musste die entsperren lassen (für jedes neue Land!). Als ich endlich Geld aus dem Automaten kriegte war ich wieder einmal Millionär.

FF: Hast Du wenigstens am Wochenende die Gegend angeschaut?

DB: Ich fuhr zum neu aufgeschütteten Quartier. Dort ist noch ein hübsch gestalteter Park und ich habe mich da mal rum-getrieben und eine Demonstration dokumentiert.

FF: Warum war Deine Reise um ein Haar beendet worden?

DB: Die Leute vom Hafen wollten auch noch Geld sehen doch weder in Bar noch per Karte bezahlt werden. Ich solle das Geld überweisen. Leider habe ich etwas, das ich brauche, um mich in mein Konto einzuloggen im Solatrike gelassen. So hatte ich keine Möglichkeit Geld zu überweisen. Zum Glück hat sich Alex anerboten für mich das vorerst zu überweisen. Ihn und Richard habe ich damals in Usbekistan angetroffen.

FF: Hast du am Dienstag Dein Solatrike abholen können?

DB: Frohen Mutes bin ich mit der Batterie in der Tasche zum Hafen gefahren. Dort stellte sich aber heraus, dass die Zoll-behörde auch noch was zu sagen hatte – also wieder alles zurück zum Start. Das hat sich schlussendlich eine ganze Woche hingezogen und Regina hat sich neben ihrer Arbeit rührend um meinen Fall gekümmert.

FF: Da hattest Du genug Zeit die Stadt zu erkunden.

DB: Das klingt nur so, denn anfangs musste ich auf Abruf be-reit sein und noch etliche Dokumente mailen. Darum habe ich erst nur an meiner Webseite einige Änderungen vorge-nommen. Die Fotos vom Solatrike sind nun in einzelnen Unter-seiten geordnet und zusammen mit den Videos und den Fotos von anderen Leuten unter: Solatrike Dokumentation untergebracht.

FF: Bist Du nicht in der Stadt unterwegs gewesen?

DB: Später schon. Ich bin zum „Fairy Tale Village“ (Märchen-dorf) gereist, das ist ein Stadtteil, der mit unzähligen Figuren aus der Märchenwelt dekoriert ist. Alles sehr bunt und ein Paradies für Kinder. In der Nähe besuchte ich auch die Art Plattform – ein Viertel in der die Kunst zu Hause ist. Da ist alles vorhanden von grottenschlecht bis ideenreich und gut um-gesetzt.

FF: Konntest Du nun am Samstag dem 2. September Dein Solatrike abholen?

DB: Endlich war es soweit und ich fand es in einem Schuppen stehend. Gleich bin ich zum Startpunkt des koreanischen „Cross-Country Bike Path“ (Fahrradweg quer durch Korea) gefahren. Dort erhält man für etwas Geld ein Büchlein und eine Karte, leider nur in Koreanisch, wo man an den ver-schiedenen Posten abstempeln kann. Den Weg zurück zum Gästehaus folgte ich mehrheitlich dem Fluss und flitzte mit 30 Sachen über den Asphalt. Schon einmal ein guter Start.

FF: Bist Du gleich am Sonntag weiter nach Seoul geradelt?

DB: Ich wollte keine Zeit verlieren – habe ich doch schon eine Woche, anstelle eines Tages, in Incheon verbracht. Am Sonn-tag war natürlich Krethi und Plethi auf dem Veloweg unter-wegs. Erst folgte ich dem Fluss entlang, verfuhr mich aber bei einer Abzweigung und folgte einem Nebenarm des Flusses. Dank der interaktiven Karte in meinem Telefon, konnte ich mich dann schnell orten. Ja, das ist wirklich nicht schlecht sowas!

FF: Du warst nicht mehr der Einzige mit einem Liegetrike!

DB: Plötzlich habe ich Paldduk getroffen, der mit seinem Kollegen, einem Liegeradfahrer, unterwegs war. Wir hatten uns gegenseitig ausführlich fotografiert und gefilmt. Das war ein Heidenspass!

FF: Der Film ist schon auf YouTube (siehe unten) und darum interessant, da man Dich einmal von aussen sieht. Hast Du das Hostal leicht gefunden?

DB: Erst musste ich einen Weg vom Veloweg rausfinden und das ist gar nicht leicht. Es gibt wohl hundert Treppen, aber selten einen Weg, den man fahren kann. In mitten der Stadt stellte sich dann noch ein sehr steiler Hügel in den Weg, doch mit Hilfe des Telefons konnte ich immer überprüfen, wo ich war – und ich dachte; das Ding braucht man zum telefo-nieren.

FF: Wieso hast Du in Seoul nicht gleich die Sehenswürdig-keiten angeschaut?

DB: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Ich habe mir Ersatz-teile für das Velo besorgt (z.B. eine zweite Fahne für den An-hänger) bei Nikon die Sensoren gereinigt und einen kleinen Lautsprecher für den MP3 gefunden. Nun habe auch ich Sound, wie alle anderen koreanischen Radler. Dazu bastelte ich eine Weltkarte, wo ich meine Strecke einzeichnete und die montierte ich beim Anhänger an der rechten Seite. So muss ich nicht immer umständlich meine Route beschreiben.

FF: Welche Sehenswürdigkeiten hast Du angeschaut? Sag nicht Museum!

DB: Das Nationalmuseum - einen ganzen Tag lang, da hättest Du genug Zeit einmal für mich einen Blog zu schreiben!

FF: Ist gut, ich komme nächstes Mal wieder mit – leider (seufzt).

DB: Im Gyeongbokgung Palast liefen viele Leute in tradi-tionellen Gewändern herum. Da habe ich mich schon ge-wundert, bis ich herausfand, dass man die dazu mieten kann. In einer Ecke hatte eine Gruppe Musiker für einen Auf-tritt geprobt. Sie verwendeten traditionelle Musikinstrumente. Eines sah aus, wie eine Tasse mit langem Stiel wo rein gebla-sen wurde. Aus der Tasse ragten viele kleine Orgelpfeifen. Das Instrument heisst: Saenghwang. Die Musiker waren aber nicht verkleidet gewesen. (Video dazu unten)

FF: Du hast Dich auch nicht verkleidet, aber bekannte Stars aus der K-Pop Szene getroffen wie Psy (Gangnam Style).

DB: Die wollten alle unbedingt mit mir aufs Foto! Quatsch! Das war ein Bildschirm über den die Leute eingeblendet wurden und man konnte danach das Resultat abfoto-grafieren. Es ist ja offensichtlich, dass sie nicht echt sind.

FF: Du hast Dich aber noch mit jemandem vom Fernsehen getroffen.

DB: Meine ehemalige Schulkollegin Caroline hatte vor Jahren die koreanische Rim zu Besuch, die damals durch Europa radelte. Nun hat Caroline den Kontakt hergestellt und ich traf Rim, die bei einem lokalen TV-Sender arbeitet – nicht vor der Kamera. Wir schauten uns ein Stück der alten Stadtmauer sowie das dazugehörende Museum und den Ostturm an.

FF: Das ist eine hübsche Frau!