· 

060 Australien 4 / Australia 4

Australien 4

(3. - 28. September 2018)

(geschrieben von Flinke Feder vom 3. September bis 9. Oktober 2018 redigiert vom grün gefiederten Papageienvogel; dem Ara)

(Die Red.) Die spannende Solatrike Reise in Australien, von Carnarvon nach Perth, ist in dieser Ausgabe des Reise-magazins „Leise Reisen„ zu lesen.

Australia 4

(September 3. - 28. 2018)

(Written by Power Pen from August 5. – September 2. 2018 edited of the Green-feathered Parrot Bird Macaw)

(Editorial) The exciting Solatrike journey in Australia from Carnarvon to Perth can be read in this issue of the travel magazine „Gravel travel “.


Sich überschlagende Wellen bei Kalbarri in Australien.
Wellen bei Kalbarri / Waves at Kalbarri

Stecken geblieben

Flinke Feder (FF): Es windet im Blätterwald und an der West-küste Australiens. Oder wurde es besser nach Carnarvon?

David Brandenberger (DB): Bis ich zur Hauptstrasse stiess schon, dann drehte ich mich wieder in den Wind, die Strasse wurde holperiger und Tausend Fliegen wollten mir in Augen, Nasenlöcher und sonst wo hineinkriechen. Also alles wie ge-habt. Am Strassenrand sah ich einen toten Galah (Papagei. Das war nicht ich! Ich bin grün und der grau und pink) und sein Partner harrte in der Nähe aus – tragisch! Da war ich gerührt. Am zweiten Tag fuhr ich zum Gladstone Aussichts-punkt hoch und kurz vor dem Ziel stellte der Motor ab. Mitten im Hang hing ich fest, konnte weder vor noch zurück. Zum Glück gelang es zwei Fahrern mich zu überholen und sie schoben mich die 5 steilen Meter bis zur Aussicht hoch.

FF: Wolltest Du da oben campieren?

DB: Erst schon, aber ein Verbotsschild und heftiger Wind waren dagegen, also fuhr ich weiter und fand wenige Kilo-meter weiter ein hübsches Plätzchen. Wegen den vielen Fliegen muss ich nun aber das Gemüse im Zelt rüsten und fürs Essen auch wieder ins Zelt flüchten.

FF: Warum werden Deine Tagesetappen wieder kürzer?

DB: Weil es nicht lustig ist die ganze Zeit gegen den Wind über die Hügel und auf holperigem Belag zu fahren, ausser-dem fahre ich kein Rennen. So hangelte ich mich von einem Roadhouse zum nächsten und von einer Raststätte zur nächsten. Dazwischen entdeckte ich immer wieder neue Blumen und ganze Blumenwiesen. Bei jedem Halt werde ich natürlich immer wieder zu meinem Solatrike ausgefragt, dafür bekomme ich auch ab und zu was zu futtern als «Gegenleist-ung». Würde ich 1$ pro Foto verlangen, wäre ich vielleicht schon Millionär – muss ich mir mal überlegen

FF: Das wäre eine Einkommensquelle! Änderte sich die Landschaft?

Kalbarri Nationalpark

DB: Plötzlich wird es bewaldeter und auch landwirtschaftlich wird das Land mit grossen Anbauflächen genutzt. Nur hatte ich bei den Wassertanks Pech. Als ich Wasser auffüllen wollte, kam nichts aus dem Hahnen – leer.

FF: Wie hast Du das gelöst, dass Du nicht verdurstest?

DB: Bei der Raststelle Galena habe ich Wasser aus dem Fluss gefiltert und bin gleich mitsamt dem Filter in der Hand ausge-rutscht und im Dreck gelandet. Den drei Pelikanen auf der Insel im Fluss war das zu unspektakulär, da hätte ich schon einen dreifachen Rittberger hinlegen müssen.

FF: Galena? So heisst doch ein Checkpoint beim Iditarod.

DB: Wohl nicht nur, auch beim Murchison River eine Rest Area. Diesen Fluss habe ich mir etwas näher angeschaut, also ich meine jetzt nicht den Ausrutscher. Der Kalbarri N.P. wurde um den Flusslauf gelegt und einige Wege führen zu schönen Aussichtspunkten. Nur die Strasse erinnert mich an Griechenland: vom tiefsten Loch hinauf auf den nächsten höchsten Hügel und das Ganze von vorn. Da haben wohl griechische Strassenplaner und australische Stassenbauer zusammengearbeitet. In Griechenland war es wenigstens noch geteert, hier schüttelt der Bitumenbelag alles durch – geschüttelt nicht gerührt! Beim Hawks Head (Habichtskopf) genoss ich die Aussicht auf den Fluss und danach entdeckte ich schon wieder neue Blumen. Der Kalbarri N.P. hat 1200 verschiedene Blumen…

FF: Ach herrje! Jetzt wird die Webseite mit Blumen gefüllt!

DB: Das nicht gerade, ich habe ja nicht gleich alle gefunden. Doch wegen den vielen Stopps schaffte ich es sowieso nicht zu den nächsten Wanderwegen, also campierte ich bei einem einsamen Parkplatz. Vom Parkeingang bis zum Nature’s Window (Fenster der Natur) sind es 26km mit einem steilen Abstieg am Ende. Damit ich auch wieder zurück-komme, liess ich den Anhänger am Parkeingang stehen und radelte nur mit dem Trike hin und zurück. Das Nature’s Window ist ein Loch im 400 Millionen Jahre alten geschichte-ten Sandstein, welches von Wind und Wetter geformt wurde und den Murchison River im Tal wunderbar einrahmt.

FF: Wieso liessest Du den Anhänger auch in Kalbarri im Campingplatz stehen?

Reisebekanntschaften