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065 Bali

 Bali (7. – 30. Januar 2019)

(geschrieben von Flinke Feder vom 7. Januar bis 10. Februar 2019, redigiert vom grün gefiederten Papageienvogel; dem Ara)

(Die Red.) Eine Kurzreise nach Bali für zweieinhalb Woche und wie es dazu kam. Natürlich auch Informationen wie es mit dem Solatrike weiter geht. Alles in dieser Ausgabe des Reisemagazins „Leise Reisen„.

 Bali (January 7. - 30. 2019)

(Written by Power Pen from January 7. – February 10. 2019 edited of the Green-feathered Parrot Bird Macaw)

(Editorial) A short trip to Bali for two and a half weeks and how it all started. Of course, also information how to continue with the Solatrike. Everything in this issue of the travel magazine „Gravel travel“.


Vulkan in bewaldeter Caldera
Aussicht von Kintamani zum Vulkan Batur / View from Kintamani to Mt. Batur

Solatrike in Adelaide

Flinke Feder (FF): Du hast so einen schönen Cliffhanger ge-macht und nun zerstörst Du alles schon im Titel. Wieso bist Du nach Bali gereist? (Ein Cliffhanger ist eine Geschichte, die abbricht und auf eine Fortsetzung hindeutet, deren Lösung sie birgt.)

David Brandenberger (DB): Das kam gut gelegen, um das Australien Visum zu verlängern. Da ich ein Jahresvisum mit mehrfachen Ein- und Ausreisen besitze, kann ich bis zu einem Jahr innerhalb des Ausstellungsdatums Ein- und Ausreise und das Visum zählt wieder von vorne. Nun kann ich also bis zum Ende Januar 2020 in Australien bleiben, falls ich es möchte. So habe ich keinen Stress im April alles schon zu organisieren und auszureisen.

FF: Als Du in Adelaide angekommen bist, musstest Du noch einiges organisieren?

DB: Über verschiedene Facebook-gruppen habe ich um Rat gefragt und einige Tipps bekommen. Ich wurde von NRG Solar eingeladen vorbei zu kommen und mein Solatrike vor-zustellen. Die Solar Firma war hell begeistert, überprüften gleich noch meine Panels und die Solarladeregler. Die Erste-ren sind immer noch in Ordnung, trotz verschiedener Risse und liefern genug Strom. Nur einer der drei Solarladeregler ist defekt und leitet zu wenig weiter. Das hatte ich fast geahnt. So hatte ich natürlich nur noch ca. 2/3 bis ¾ der Leistung. Die Laderegler sind aber inzwischen aus der Garantie und ich musste nun den vollen Preis zahlen. Aus Goodwill, bekam ich noch 10% von Genasun. Ich bestellte gleich zwei neue, um den defekten zu ersetzen und einen Ersatz für den dritten zu haben, der wohl nächstens den Geist aufgibt. Leider habe ich noch keinen Sponsor für diese Ausgaben (CHF: 500.-)

FF: Welchen Volltreffer hast Du gelandet?

DB: Die Batterie musste ich noch prüfen, was schwieriger ist, als gedacht, weil sie 48V hat. Von verschiedenen Seiten wur-de mir Mic von Micycles in Adelaide empfohlen und er ist der Volltreffer. Er bestritt das Solarchallenge von Darwin nach Adelaide im Solarauto und fuhr bei einem weiteren Solar-rennen noch tausende Kilometer mehr. Er verkauft und repariert E-Bikes und hat die grösste Ahnung davon. Ein richtiges Genie also. Mittels eines Gerätes, welches aus einem mittelalterlichen Labor hätte stammen können, mass er die Batterieleistung. Es war mir etwas mulmig zumute, als das Wasser im Kübel zu kochen begann. Von den ursprüngli-chen 17.6Ah waren nur noch 4Ah übriggeblieben. Zusammen mit dem defekten Solarladeregler erklärt sich nun, wieso ich in der letzten Zeit so viel Mühe hatte genügend Energie zu kriegen und warum die Batterie so schnell wieder leer war.

FF: Woher kriegst Du nun eine neue Batterie?

Adelaide

DB: Innerhalb der Zeit in der ich in Bali weilte, kann er mir eine neue Batterie herstellen, die sogar 20Ah hat, weil er andere Zellen benutzt. Das heisst sie bringt länger Leistung.

FF: Braucht es dafür nicht auch eine längere Ladezeit?

DB: Das ist korrekt bei gleichbleibendem maximalen Lade-strom. Doch sie wird auch weniger schnell leer und das gleicht sich wieder aus. Somit können wir das ganze System optimieren – und das nach 31'000 km! Für die 1340 AU$ suche ich auch noch einen Sponsor.

FF: Was hat Mic auch noch optimiert?

DB: Er hat gleich meine Panels poliert, da sie ziemlich opak wurden. Nun sollten sie also wirklich wieder volle Leistung bringen.

FF: War da nicht noch etwas kaputt?

DB: Mein Tachometer hielt nicht mehr in der Halterung, fiel mehrfach heraus und der Kontakt brach dazu vielmals ab. In Australien konnte ich keine Halterung bestellen und wollte direkt in Deutschland bei Sigma eine bestellen, um sie via Schweiz nach Australien zu schicken. Die liefern aber nicht in die Schweiz, also fragte ich an, was sie anbieten können. Netterweise schickten sie mir in einem Brief eine neue Halte-rung kostenlos nach Australien.

FF: Hast Du auch etwas von Adelaide gesehen?

DB: Neben dem vielen Ersatzteile organisieren, hatte ich kaum Zeit. Ich lief per Zufall an vielen schöner Streetart (Wandmalereien) vorbei und besuchte die Art Gallery, welche schöne Stücke aus alter Zeit zeigt und momentan eine Skizzensammlung von Picasso. Der konnte eigentlich schon zeichnen.

FF: (rollt die Augen) Du hast noch erwähnt neue Leute kennen gelernt zu haben.

DB: Mein Schweizer Kollege Urs Beeli, den ich vor mehr als 20Jahren im Schwedisch-Kurs kennen lernte, verbrachte ein Austauschjahr als Teenager in Adelaide. Seinen damaligen Gastvater Andrew holte mich bei der Art Gallery ab und führte mich erst auf den Mt. Lofty, um eine Übersicht auf Adelaide zu haben. Nach einem schönen Spaziergang im Wald, hatten wir eine angeregte Unterhaltung bei feinem Nachtessen.

Eine der damaligen Organisatorinnen des Austauschjahres (YFU) ist die lustige Sharon. Ihre Tochter Paige ist etwa im gleichen Alter wie Urs und ich und sie hatte am nächsten Tag überraschend frei. Da wir dieselben Interessen haben, fuhr sie mich erst zu einer Ausstellung der Fotoschule, wo ich gleich noch eine Führung durch die Räumlichkeiten bekam. Da-nach suchten wir einige Streetart-Stücke auf. Einige gefielen uns, andere wieder nicht. Adelaide ist ein Riesenfundus, ich habe sogar in einem anderen Viertel ein Bild von David Bowie als Ziggy Stardust gefunden.

Da ist schlussendlich Ian mein Gastgeber, der einen spannenden Blog über das Leben und die Reisen seines Vaters schreibt. Bei ihm kann ich mein Trike stehen lassen, währenddem ich in Bali weile.

FF: Kommen wir nun endlich auf Bali zu sprechen?

Denpasar, Bali